Samstag, 17. April 2010

Bin unendlich traurig

Mit Lydia in Baunatal
Hallo,
in Baunatal im letzten Herbst haben wir noch zusammen gescherzt. Sie war flott und jung (50) und hatte MDS wie ich. Heute erfahre ich, dass Lydia die Stammzell-Transplantation nicht überlebt hat. Sie war mein großes Vorbild. Nun bin ich am Boden zerstört.
Liebe Grüße
Karin

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich erhielt die Nachricht von Lydias Tod per SMS am darauf folgenden Sonntagnachmittag während eines Spaziergangs mit meinem Freund Vincent im Grunewald. Lydia war "niedrigrisiko", während ich selbst als "hochrisiko" klassifiziert bin. Aber sie ist tot, während ich selbst gesund und munter bin. Prognosen sind bei MDS also manchmal wenig verlässlich.

Nutzen wir unsere Zeit, Karin. Zwar stelle ich mir den Tod als etwas sehr Schönes vor, als ein Sein ohne Ego, aber auch unser weltliches Leben hat trotz Dukkha hier und da seinen sonnigen Aspekt.

Ich selbst hoffe, dass meine Freunde und Verwandten nach meinem Tod nicht traurig sind. Und das ist kein Spruch. Ich hoffe es wirklich.

Lass es Dir also gut gehen, Karin, sei nicht traurig. Und sei herzlichst gegrüßt aus Schöneberg im Wonnemonat Mai.

Karin hat gesagt…

Hallo CW,
freue mich von Dir zu hören erstens und zweitens, dass es Dir gesundheitlich gut geht. Danke!
Inzwischen habe ich meine prognostizierte Maximal-Lebenszeit unbehandelt überschritten. Es geht mir gut. Du hast recht mit Deiner Aussage in puncto Verläßlichkeit.
Tod mag ja schön sein, aber das Sterben ist nicht so mein Ding.
Ich freu mich jeden Morgen, wenn ich aufwache, dass ich noch lebe. Lieben Gruß vom Fuße des Schwarzwalds
Karin

Anonym hat gesagt…

Klar, da bin ich völlig d'accord mit Dir. Wenn eine Erkrankung eine gewisse Einschränkung der Lebenszeit bedeuten kann, spricht alles dafür, diese Restzeit vergnügt und froh zu genießen, statt sich griesgrämig zu beklagen. Nicht jeder ist da unbedingt unserer Meinung, egal ob gesund oder selber krank. In der Theorie vielleicht schon, aber in der Praxis? Zu viel Drama ist da und zu wenig Leichtigkeit. Aber meine Sehnsucht ist: Viel Leichtigkeit, wenig Drama.

Noch mal kurz zurück zum Thema, wie es wohl ist, tot zu sein. Ich fand diesen Artikel in der "Welt", falls er Dich oder einen anderen Leser interessiert, der eine Ader für Physik hat:

http://www.welt.de/wissenschaft/article1938328/Die_Seele_existiert_auch_nach_dem_Tod.html

Wobei ich hinzufügen muss, dass ich natürlich über all diese Dinge keine fertige "Meinung" haben kann. Ich finde es aber gut und richtig, das Thema Tod und Sterben bewusst und aktiv zu ent-dramatisieren.