Montag, 2. Februar 2009

Tagebuch

Heute war ich zum ersten Mal nach meiner Diagnose wieder im Thermalbad. Ich dachte, es wäre zu gefährlich wegen der Keime. Ich hatte solche Lust heute. Hab's gewagt. Will mein Leben leben und nicht meine Krankheit. War auch wunderschön erholsam, auch der Saunabesuch hinterher. Zwischen den einzelnen Saunagängen ruht man sich aus. Dazu lag ich im japanischen Teehaus. Ihr könnt Euch denken, welche Gedanken da lebendig wurden. Im Juni letzten Jahres hat meine Freundin Michie aus Naoiri zur Einweihung dieses Gebäudes eine klassische japanische Teezeremonie zelebriert. Ob sie im fernen Japan heute auch so sehr an mich gedacht hat?
Da fällt mir ein, Hilde hat uns zu ihrem 70. eingeladen am Fastnachtssamstag. Kostümzwang! Da kann ich meinen Kimono anziehen. Michie hat mir viel Zubehör dagelassen. Nur das Binden vom Obi schaffe ich fast nicht. Der Obi ist der breite Gürtel mit der Trommel hinten. Er ist 250 cm lang und 30 cm breit. Frauen in Japan gehen damit zum Friseur, wenn sie es nicht selbst können. Obwohl eine schriftliche Anleitung auf deutsch (aus dem Internet) daliegt und ich Michie beim Anlegen zugeschaut habe, ist es für mich fast nicht zu bewältigen.  
Vor dieser Fete gibt es noch einen Wermutstropfen: Der leidige Kontrolltermin in der Uniklinik nächste Woche. Ich glaube, eine etwaige Knochnmarkpunktion werde ich ablehnen. Solange meine Blutwerte stabil sind, möchte ich gar nicht wissen, wieviel Blasten im Knochenmark sind. Mal sehen, was Fritz dazu sagt. 
Ich hoffe und wünsche, dass es Euch allen gut geht.
Lasst Euch umarmen und innig grüßen
Karin

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